Verschiedene Bohrer Arten – Nice to know!
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Sie versuchen ein Loch in die Wand zu bohren, aber es klappt nicht? Der Grund dafür könnte ein falsches Bohrwerkzeug sein. Welche Bohrer es gibt und wie man sie schnell und einfach erkennen kann, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Bohrer lassen sich in 4 Kategorien einordnen: Metallbohrer, Holzbohrer, Stein-/Betonbohrer und Universalbohrer.
Jeder von ihnen hat verschiedene Eigenschaften, weshalb man sie auch nur bei bestimmten Materialien benutzen kann. Oft unterscheiden sich lediglich kleine Details.
Inhalt
Der Metallbohrer
- Spitze: kegelförmig
- Schneide: zwei scharfe Schneiden
- Material: Schnellarbeitsstahl (HSS)
Der Bohrer ist gut geeignet für Metalle, wie z. B. Messing, Kupfer, Eisen oder Stahl. Für Kunststoff kann man den Metallbohrer ebenfalls benutzen.
Die Vorderseite ist kegelförmig und besitzt zwei scharfe Schneiden. Weiter hinten befindet sich eine Spiralnut, die dafür sorgt, dass Metallspäne abtransportiert werden können. Ganz am Ende ist der Bohrer rund geformt, damit man ihn in einer Bohrmaschine/einem Akkubohrer befestigen kann.
Der Holzbohrer
- Spitze: Zentrierspitze
- Schneide: zwei scharfe Schneiden
- Material: Carbonstahl, Werkzeugstahl, Chrom-Vanadium-Stahl
Mit dem Holzbohrer lassen sich Weich- und Hartholz, Sperrholz, Spanplatten usw. einfach bohren.
Die Schneiden sind an der Außenkante länger als an der Innenseite. Dies hat den Vorteil, dass beim Bohren zuerst der Rand des Bohrlochs geschnitten wird und die Holzfasern durchgetrennt werden. So entsteht ein sauberes Loch.
Anders als bei dem Metallbohrer hat der Holzbohrer eine Zentrierspitze. Der Bohrer kann beim Ansetzen nicht mehr verrutschen, somit ist ein Vorkörnen nicht notwendig. Holzbohrer können in jede Bohrmaschine oder Ständerbohrmaschine eingespannt werden.
Wenn man in Holz ein tiefes Loch bohren möchte, gibt es dafür den speziellen Schlangenbohrer. Er besitzt keine Zentrierspitze, sondern ein Einzugsgewinde, das bei einer Umdrehung für selbstständigen Vorschub sorgt. Außerdem hat er eine breite und lange Bohrspirale.
Der Stein-/Betonbohrer
- Spitze: keilförmig, aus Hartmetall
- Schneide: zwei Schneiden (stumpf oder geschliffen)
- Material: Carbonstahl, Werkzeugstahl, Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl
Carbon-, Werkzeug- oder Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl sorgen dafür, dass sogar harte Stoffe, wie Beton, Fliesen, Granit und Naturstein durchbohrt werden können. Der Bohrer wird dafür in eine Schlagbohrmaschine oder einen Bohrhammer eingespannt.
Der Bohrer besitzt an der Spitze eine angelötete Hartmetallplatte, die verschleißfest und widerstandsfähig ist, da sich das Material, anders als bei Holz- oder Steinbohrern, nicht so leicht durchbohren lässt. Die Hartmetallplatte ist keilförmig. Das bedeutet, dass sie beim Bohren nicht in den Untergrund schneidet, sondern mit kleinen Schlägen das Material vor der Platte zertrümmert. Über die Bohrspirale wird der Staub dann aus dem Loch befördert.
Die Spitze kann stumpf oder geschliffen sein, das hängt vom Material ab. Die stumpfe Schneide eignet sich für Mauerwerk, Beton oder Stein. Die geschliffene Schneide wiederum für Hohllochziegel, Fliesen oder Granit. Sie wird ohne Schlagfunktion verwendet.
Der Schaft des Bohrers kann rund oder mit einem speziellen SDS (Special Direct System) Anschluss ausgestattet sein. Special Direct ist ein Hammerbohrer Anschluss, den man per Hand öffnen und wieder schließen kann.
Der Universalbohrer
- Spitze: keilförmig, aus Hartmetall
- Schneide: zwei scharfe Schneiden
- Material: Schnellarbeitsstahl (HSS), Werkzeugstahl
Der Universalbohrer ist eine Mischung aus Metall-, Holz- und Steinbohrer. Er eignet sich besonders gut für Bohrungen durch Konstruktionen, die mit verschiedenen Materialien verbaut sind. Zum Beispiel bei alten Mauerwerken mit Holzpfosten oder bei einer Stahlbetondecke.
An der Spitze befindet sich eine aufgelötete Hartmetallplatte, ähnlich wie auch beim Steinbohrer. Sie ist angeschliffen, sodass sich selbst Holz durchbohren lässt. Durch die Platte ist es außerdem möglich, den Universalbohrer auch für Schlagbohrarbeiten zu verwenden. Das Ende des Bohrers ist rund und lässt sich in eine Bohrmaschine einspannen.
Obwohl der Bohrer vielfältig einsetzbar ist, ist er keine Alternative für einen Bohrer, der speziell auf einen bestimmten Werkstoff ausgerichtet ist.