Welcher Bit für welche Schraube?

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Lesezeit: 8 Minuten

Schlitz- und Kreuzschlitzschrauben sind eigentlich jedem Handwerker ein Begriff, oder?

Allerdings sind das längst nicht alle Schraubenköpfe oder Antriebe, die es auf dem Markt gibt. Dabei ist es wichtig, den richtigen Bit für die gewählte Schraube zu benutzen. Ansonsten kann es zu Beschädigungen oder starker Abnutzung des Schraubkopfes führen. Aber welcher Bit eignet sich jetzt für welche Schraube?

Jeder kennt die Situation, in der man die Schraube fast nicht mehr herausbekommt und sie sich nur mit viel Mühe wieder lösen lässt. Oft passieren solche Vorfälle durch einen einfachen Grund. Es wird das falsche Bit benutzt und so der Schraubenkopf „rund gedreht“. Es gibt einfach zu viele verschiedene Bits, um jeden einzelnen mit seinen Vor- und Nachteilen genau zu kennen und immer direkt zu wissen, welchen Bit man braucht.


Inhalt

Schraube, Antrieb und Bit – Was ist zu beachten?

Den korrekten Bit für die richtige Schraube wählen

Schlitz

Phillips/Kreuzschlitz

Pozidriv

Torx

Inbus (Innensechskant)

Triple Square

Spanner

Torq

Robertson/Square

Tri-Wing/Tri-Point

Clutch

Schraube, Antrieb und Bit – Was ist zu beachten?

Schlitz, Kreuzschlitz und Torx sind eigentlich die gängigsten Schraubenkopfarten. Aber auch da muss man einiges beachten:

  • Vor dem Schrauben prüfen, ob der Bit einwandfrei ist.
  • Die Antriebsart muss zum Schraubenkopf passen.
  • Die Größe des Bits muss mit der Größe des Kopfes exakt übereinstimmen.
  • Bit niemals schief ansetzen, um ein Herausrutschen zu verhindern.
  • Bit für die optimale Kraftübertragung immer gerade in den Kopf drücken.

Den korrekten Bit für die richtige Schraube wählen

Hier einmal eine kleine Übersicht der bekanntesten Bits. Alle haben spezielle Anwendungsbereiche sowie Vor- und Nachteile.

Überblick Bits

Nachfolgend werden alle bekannten Bits ausführlicher erklärt.

Schlitz

Eine Schlitzschraube kennt jeder, oder? Ja klar, denn sie ist mit der Kreuzschlitzschraube die am häufigsten verbaute Schraube, obwohl sie auch echte Nachteile hat. Diese reichen von der unzureichenden Kraftübertragung bis zum leichten seitlichen Abrutschen aus der Vertiefung.

Phillips/Kreuzschlitz

Da möchten wir erstmal ein Vorurteil aufklären, denn die Firma, die man vielleicht mit einem ähnlichen Namen kennt, hat keine Verbindung zu dem Bit, auch Kreuzschlitz genannt, oder seiner Form. Der Name geht auf den Erfinder zurück. Bei diesem Antrieb wird die Kraft deutlich besser übertragen und auch die Gefahr des Abrutschens wird weiter minimiert. Die Klingen laufen zur Mitte hin spitz zu, sodass ein Einführen besonders leicht ist. Leider rutscht er aber auch so schnell wieder heraus und verursacht dann Beschädigungen am Antrieb (auch „Cam-Out-Effekt“ genannt).

Der Cam-Out-Effekt und was er bedeutet

Der Cam-Out-Effekt beschreibt das Herausrutschen des Bits aus der Schraube. Hier übersteigt das Drehmoment die mögliche Aufnahme des Schraubenkopfes und rutscht so einfach aus dem Antrieb. Hierbei wird oft etwas Material der Schraube herausgerissen und abgetragen, was bei häufigeren Fehlern zur Zerstörung des Kopfes führen kann.

Pozidriv

Wenn man nicht genau hinguckt, könnte man beim Pozidriv auch denken, es wäre ein Phillips oder Kreuzschlitz. Doch durch die 4 extra Klingen, die die Schraube besonders festhalten, ist die Gefahr des Abrutschens oder des Durchdrehens noch weiter minimiert. Die extra Klingen stehen im 45° Winkel zu den anderen und sind leicht nach hinten versetzt.

Torx

Der Torx, ein sechszackiger Stern mit abgerundeter Spitze, ist einer der beliebtesten Schraubenantriebe. Er zeichnet sich durch seinen besonders guten Sitz und eine optimale Kraftübertragung aus. Dadurch, dass der Bit nicht zur Mitte hin spitz zuläuft, muss man ihn nicht so fest in den Kopf drücken wie die anderen Bits. Der Begriff "Torx" leitet sich von der englischen Übersetzung "torque" ab, was Drehmoment bedeutet. Wie der Name schon vermuten lässt, ermöglichen Torx-Antriebe ein Anziehen mit einem höheren Drehmoment bei geringerem Kraftaufwand. Außerdem verschleißen die Schraubenköpfe wesentlich langsamer. Darüber hinaus gibt es noch den Torx mit Stift in der Mitte (siehe Übersicht).

Inbus (Innensechskant)

Vielleicht haben einige gedacht, der Antrieb würde Imbus heißen. Hier folgt die Namenserklärung des Antriebs. Ursprünglich wurde der Bit von den Bauer-und-Schaurte-Werken erfunden und auf den Markt gebracht. Dort kommt auch der Markenbegriff Inbus her (Innensechskanntschraube Bauer und Schaurte). Eigentlich jeder kennt die kleinen Werkzeuge, die fast in jedem Ikea Bausatz vorhanden sind. Der Inbusschlüssel besteht aus einem Sechseck mit jeweils 120° Winkeln. Allerdings ist die Kraftübertragung nicht so gut wie beim Torx, weshalb er sich leichter verformen lässt und oft bei größeren Krafteinwirkungen nachgibt.

Triple Square

Der „Triple Square“ bekam seine Bezeichnung durch seine spezielle Form. Die drei Robertson-Quadrate liegen hier etwas versetzt übereinander und lassen so einen Stern mit zwölf Zacken entstehen. Dieser Bit wird vor allem in der deutschen Automobilindustrie verwendet, wenn ein hohes Anzugsdrehmoment benutzt wird.

Spanner

Dieser Bit ist ein Sicherheitsbit aus den USA und wird dort auch Snake Eye genannt.

Torq

Dieser Antrieb sieht auf den ersten Blick aus wie ein etwas schiefes Phillips-Kreuz. Die Klingen sind jedoch bewusst so angeordnet. Schrauben mit diesem Kopf lassen sich nicht einfach mit einem gewöhnlichem Kreuzschlitz herausdrehen. Torq findet meist Anwendung in der Luftfahrt oder in der Militärindustrie.

Robertson/Square

Diesen Innenvierkant Bit hat Peter Lymburner Robertson aus Kanada erfunden und patentieren lassen. Er findet hauptsächlich in den USA und Kanada Anwendung.

Tri-Wing/Tri-Point

Diesen Bit gibt es nochmals in vielen verschiedenen Ausführungen, aber sie haben alle eine Gemeinsamkeit. Sie bestehen aus drei Flügeln. Oft werden diese bei Elektronikherstellern wie Apple, Samsung, Siemens oder ähnlichem benutzt.

Clutch

Dieser ist einer der besonderen Bits unter den hier vorgestellten. Es handelt sich um einen Sicherheitsbit, der zu Anfang nur in der Automobilbranche benutzt wurde und dem Endverbraucher nicht direkt die Chance geben sollte, die Schrauben zu lösen. Es gibt den Bit in zwei Ausführungen (A und B).


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