Wie lässt sich eine neue Terrasse planen?

11.03.2022 Ratgeber
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Lesezeit: 10 Minuten

Zu Beginn einer Terrassenplanung ist es empfehlenswert, die wichtigsten Aspekte für die Terrasse zu notieren. Dabei ist es nicht maßgebend, ob Sie Ihre Terrasse selbst bauen oder sich Experten zur Hand holen. Persönliche Überlegungen sollten auf jeden Fall zur späteren Umsetzung passen. Beispielsweise reicht ein kleiner Platz mit Liegestuhl an manchen Tagen von der Fläche her leider nicht aus. Wie viele Stunden die Sonne auf das Dach scheint, wird nach der Ausrichtung der jeweiligen Himmelsrichtung bestimmt. Um genügend Schatten zu haben, sollte eine Markise oder ein Sonnensegel vorhanden sein. Alternativ wäre auch ein Wasseranschluss zum Bewässern der Pflanzen im Garten möglich. Je konkreter der Terrassenplan vor der Umsetzung ist, desto besser können die Kosten für Holz und andere Baumaterialien sowie die erforderlichen Schritte und den damit verbundenen Aufwand geplant werden. Die nachfolgenden Tipps bieten gewisse Richtlinien für eine individuelle Terrassenplanung.


Inhalt

Den Sonnenstand bei der Ausrichtung beachten

Die passende Größe berechnen

Die Terrassenform festlegen

Die Stilrichtung festlegen

Das Umfeld und die Nachbarschaft berücksichtigen

Stromversorgung sicherstellen

Wasseranschlüsse einplanen

Den Sonnenstand bei der Ausrichtung beachten

Als ersten Schritt sollten Sie die Ausrichtung der Terrasse beachten. Auf einer nach Südwesten ausgerichteten Terrasse scheint die Sonne vom späten Vormittag bis zum Abend. Befindet sich die Terrasse auf der Südseite des Hauses, wird sie den ganzen Tag von der Sonne bestrahlt.

Wer im Sommer der Mittagshitze ein wenig entfliehen möchte, richtet die Terrasse nach Nordosten aus. Die Sonne zeigt sich hier am Morgen und am Nachmittag steht sie im kühlen Schatten. Die nach Nordwesten ausgerichtete Lage sorgt tagsüber für ein kühles Plätzchen und am Abend für „goldenes Licht“ auf der Terrasse.

➔ Hinweis: Wenn die Ausrichtung nicht auf bauliche Gegebenheiten zurückzuführen ist, können Sie die Sonnenliege zu verschiedenen Tageszeiten ausprobieren, um zu sehen, ob der von Ihnen gewählte Standort für die Terrasse Ihren Bedürfnissen entspricht.

Die passende Größe berechnen

Die Größe der Terrasse hängt von der jeweiligen Anwendung ab. Allgemein ist es sinnvoll, für einen Sitzplatz mit 8 Stühlen ca. 30 m², mit 6 Stühlen ca. 25 m² und mit 4 Stühlen ca. 20 m² einzuplanen. Für entspannte Besprechungen im kleinen Kreis lässt sich die Fläche hingegen auch deutlich verkleinern. Eine Sonnenliege benötigt ca. 3 m² und ein Sonnenschirm ca. 2 m² Platz. Bei der Planung der Terrasse sollten ebenfalls Besonderheiten, wie Hollywoodschaukeln oder Kamine in die Flächenberechnung mit einbezogen werden.

➔ Hinweis: Markieren Sie die Fläche probeweise, damit Sie die Größe im Verhältnis zum gesamten Garten genauer einschätzen und die Terrasse entsprechend gestalten können.

Die Terrassenform festlegen

Die Form bestimmt das Erscheinungsbild der neuen Terrasse. Durch gerade Linien wirkt die Terrasse schlicht und modern und sorgt gleichzeitig für eine klare Abgrenzung zum restlichen Garten. Die geschwungene Form macht alles lebendiger und dynamischer, ist aber teuer in der Herstellung und nicht für alle Partien geeignet. Für einen harmonischen Übergang vom Haus zur Terrasse in den Garten, müssen Ein- und Ausgang sowie Beete oder Gartenwege bereits in die Planungsphase eingebunden werden, um die Terrasse optisch ansprechend zu gestalten.

Die Stilrichtung festlegen

Als kleine Urlaubsinsel im Alltag soll die neue Terrasse den Stil und den Charakter des Hauses unterstreichen. Um das große Ganze in Einklang zu bringen, ist es wichtig, bei der Planung die einzelnen Elemente frühzeitig aufeinander abzustimmen. Viele Bäume und eine üppige Vegetation schaffen eine sehr natürliche und heimische Atmosphäre.

Auf der anderen Seite wirken gedeckte graue oder anthrazitfarbene Platten bzw. Fliesen zurückhaltender und passen gut zu klaren Linien und eleganten Möbeln. Rustikale Natursteinböden mit Terrakottatöpfen und verspielten Gartenbänken schaffen eine romantische Atmosphäre mit mediterranem Flair. Daher ist es sinnvoll, bereits in der Planungsphase die Stilrichtung und das passende Farb- oder Materialkonzept zu definieren, um sich bei der Umsetzung daran zu orientieren.

Das Umfeld und die Nachbarschaft berücksichtigen

Das Material der Terrassenüberdachung ist ein zentrales Element, das den individuellen Stil unterstreicht und die Atmosphäre des Gartens beeinflusst. Ein späterer Austausch von Paneelen und Dielen kann sehr zeit- und kostenintensiv sein. Deshalb sollten diese sorgfältig an die Eigenschaften des Hauses, die persönlichen Gestaltungsvorlieben und die zukünftige Nutzung angepasst werden. Von Naturstein über Holz oder WPC-Platten bis hin zu Kies oder Klickfliesen steht ein großes Sortiment zur Auswahl. Terrassenböden aus Steinplatten oder Pflaster sind sehr robust und pflegeleicht, fühlen sich aber nicht so warm und wohnlich an wie Holz. Klickfliesen bieten viele Gestaltungsmöglichkeiten und sind extrem flexibel, dafür aber weniger langlebig. Kies ermöglicht auch ungewöhnliche Terrassenformen, bietet jedoch keine ebene Oberfläche für Tische und Stühle und ist im Gegensatz zu Holz für Barfußgänger sehr unbequem. Auch individuelle Terrassenüberdachungen aus Holz, Kunststoff oder Glas unterscheiden sich stark in Kosten und Pflege.

Auch die Nähe zur Nachbarschaft sollte bei der Wahl des Standortes der neuen Terrasse berücksichtigt werden. Wer ungestörte Erholung schätzt, sollte auf Sichtschutz oder Hecken achten.

Auch die unmittelbare Position des Sitzplatzes sollte eingeplant werden. Wenn beispielsweise ein großer Baum den Sitzplatz umgibt, hat das seine Vor- und Nachteile. Die Baumkrone sorgt an heißen Sommertagen für angenehmen Schatten. Der Reinigungsaufwand steigt jedoch, sobald im Herbst die Blätter fallen. Angrenzende Beete sind ein Hingucker und können den Stil der Terrasse betonen. Lavendel, Salbei und Oleander unterstreichen das mediterrane Design. Verschiedene Gräser verleihen der Terrasse ein schlichtes skandinavisches Design und Hochbeete mit verschiedenen Kräutern passen gut zu einer Grillecke.

Gerade auf Südterrassen sind Schattenspender im Sommer ein wichtiger Faktor. Daher ist es sinnvoll, wenn Sie bereits bei der Planung an die Möglichkeit einer Überdachung denken oder Alternativen, wie Sonnenschirme oder Sonnensegel in Betracht ziehen. Dabei sollte aber der Platzbedarf für den Ständer berücksichtigt werden. Da ein Sonnenschutz oder andere fest installierte Varianten sehr mühsam und kostenintensiv anzubringen sind, sollten diese rechtzeitig in die Kalkulation miteinbezogen werden.

Stromversorgung sicherstellen

Licht spielt bei der Schaffung einer schönen Atmosphäre eine wichtige Rolle. Daher sind Kabel für Rückwände sowie Stehlampen, Bodenstrahler oder LED-Streifen ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung. Auch wenn Sie zu Beginn keinen Lampenplan haben, müssen Sie vorsichtig sein. Das Verlegen von zwei Leerrohren unter der Terrasse in der äußersten Ecke erleichtert die spätere Nachrüstung erheblich. Andererseits lassen sich Laternen, Lichterketten, Fackeln, Kerzen oder Solarmodule auch später noch problemlos ergänzen.

Wasseranschlüsse einplanen

Beim Terrassenbau lohnt es sich, einen Wasseranschluss zu verlegen. Damit können Sie später Gießkannen befüllen sowie Schläuche oder ein Bewässerungssystem anschließen, um die Pflanzen im Sommer mit Wasser zu versorgen. Unterirdische Rohre transportieren das Wasser dann dorthin, wo es im Garten benötigt wird oder leiten Tröpfchenbewässerungssysteme direkt zu Töpfen, Beeten, Hecken und Sträuchern. Dank der unterirdischen Versenkregner kann der Rasen im Sommer gleichmäßig bewässert werden. Ein solches System sorgt auch dafür, dass die Pflanzen während der Ferienzeit nicht austrocknen.


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